Stiftung Patientenkompetenz

Wir setzen uns dafür ein, dass

Patienten sich bei der Bewältigung ihrer Krankheit kompetent und aktiv mit einbringen können und dürfen.

die individuellen Fähigkeiten von Patienten, die eine Heilung unterstützen können, gezielt gefördert werden.

die Bedürfnisse von Patienten und ihren Angehörigen in allen Phasen der Erkrankung noch besser wahrgenommen werden.

die Forschung die Bedeutung des persönlichen Einsatzes von kompetenten Patienten für Krankheitsverlauf und Lebensqualität noch besser aufklärt.



"...Je mehr ich las, desto mehr wusste ich, umso sicherer fühlte ich mich im Umgang mit den Ärzten, mit meiner Krankheit, mit mir selbst. Die Krankheit, die mir am Anfang vorkam wie ein unheimliches Phantom, wurde mit der Zeit zu einer überschaubaren Menge wissenschaftlicher und sozialer Fakten."

"Als ich den Ausdruck Patientenkompetenz das erste Mal hörte, zuckte ich zusammen, weil mich das schlechte Gewissen hinterrücks überfiel. Ich fühlte mich zwar wohl auf meinem Weg, den ich eingeschlagen hatte, aber ich fühlte mich nicht als kompetente Patientin. Ich surfte nicht im Internet nach den neuesten Studien, ich las keine Fachbücher über Eierstockkrebs und ich besuchte auch keine Selbsthilfegruppe. Stattdessen arbeitete ich im Garten und ging mit meinem Mann und Freunden, sobald es wieder ging, auf immer ausgedehntere Radtouren. Ich liebe es draussen in der Natur zu sein, gemeinsam mit Menschen, die mir viel bedeuten. Es tut mir gut, das Gefühl zu haben, einfach in den Tag hinein leben zu können, ohne dass ich dringende Pflichten wahrzunehmen habe. Eine befreundete Psychologin forderte mich auf, eine bestimmte Übung zum Thema Patientenkompetenz zu machen.

Da fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen: Ich bin ja doch eine kompetente Patientin! Ich tue so viel für mich! Ich mache das, was ich am besten kann und gerne tue – Gartenarbeit, Radfahren, mich Menschen widmen. Mir wurde plötzliche klar, was ich eigentlich schon lange fühlte: dass ich damit meine Selbstheilungskräfte ankurble und vor allem einfach mein Leben LEBE und meinen Weg gehe."



Yasmin’s Bericht in:
Schreiber, Delia: Eigene Wege durch die Krankheit finden. Ein Navigationsinstrument für Menschen mit Krebs.
Zürich, 2007